Page 16 - Die Wehr 2015 07-08
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Werte Feuerwehrmitglieder!
Liebe Leserinnen und Leser!
eit Kurzem habe ich die Ehre, als Landeshauptmann-Stellvertreter für die
S Sicherheit und damit auch für das Feuerwehrwesen im Burgenland verant-
wortlich zu sein. Obwohl ich zwar selbst nie Mitglied einer freiwilligen Feuer -
wehr war, gab es dennoch in meinem beruflichen Leben viele Berührungspunkte
mit der Feuerwehr.
Wie vielleicht einige von Ihnen wissen, bin ich ausgebildeter Polizeibeamter
und habe auch viele Jahre im Polizeidienst im Burgenland zugebracht. Speziell
aus dieser Zeit habe ich viele Erinnerungen an durchwegs positive Begegnungen
mit Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren des Landes. Kam man als Polizei-
beamter zu einem schweren Verkehrsunfall mit Personenschaden, war man heil-
froh, wenn die Kollegen der Feuerwehr anrückten und die Rettung der verletzten
Personen in Angriff nahmen. Tief beeindruckt hat mich in meiner Zeit als Polizei -
beamter in Eisenstadt auch der Mut und die Entschlossenheit der Kameraden,
wenn sie bei Großbränden mit großer Professionalität Innenangriffe, unter Ver -
wen dung von Atemschutzgeräten, vornahmen. Auch Suchaktionen am Neusied-
ler See waren und sind ohne die Teilnahme der Wehren undenkbar.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Wehren des Landes freiwillig tätig wer -
den und ihre Freizeit dafür opfern, um für andere in Not da zu sein, dann ist
dieser Dienst an der Bevölkerung gar nicht hoch genug zu bewerten. Feuerwehr-
dienst ist gelebte Nächstenliebe in seiner besten Ausprägung. Der Wahlspruch
„Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!“, drückt dies nur allzu gut aus.
Auch auf dem Gebiet der Jugendförderung leistet die Feuerwehr Großartiges. Die
Feuerwehrjugend ist hier beispielgebend. Jugendliche werden in der heutigen
Zeit mit so vielen negativen Einflüssen und Zeiterscheinungen konfrontiert, die
geeignet sind, sie auf eine schiefe Bahn zu lenken. Drogen- und Alkoholmiss -
brauch haben schon viele junge Menschen zerstört. Oft hätten es nur eine sinn -
gebende Tätigkeit und Erfolgsmomente gebraucht, um sie davor zu bewahren,
einen falschen Lebensweg einzuschlagen. Genau diese Aufgabe nimmt die Feuer -
wehrjugend mit ihren vielen ehrenamtlichen Jungendbetreuern wahr. Ich hatte
schon öfters das Vergnügen, Wettkämpfen der Feuerwehrjugend als Zuschauer
beizuwohnen. Ich habe das Feuer der Begeisterung in den Augen der Jugendlichen
gesehen und auch den Stolz, die Feuerwehruniform zu tragen. Das hat mich jedes
Mal sehr berührt und mich sicher gemacht, dass unsere Jugend bei der Feuerwehr
in besten Händen ist. Als Großvater wäre ich besonders stolz, wenn eines meiner
Enkel sich entschließen würde, der Feuerwehrjugend beizutreten.
Ein weiterer Aspekt ist die Teilnahme der Feuerwehr am Dorfleben im Land.
Kaum eine Gemeinde des Landes, wo es kein Feuerwehrfest oder keinen Feuer-
wehrball gibt. Ohne Feuerwehren käme daher auch das gesellschaftliche Leben
mancher Gemeinden im Burgenland zum Erliegen, da viele Feuerwehrhäuser,
speziell in den kleineren Gemeinden des Südburgenlands, als Kommunikations-
zentrum dienen. Ich möchte mich in diesem Rahmen auch für die vielen Ein -
ladungen bedanken, die mich schon erreicht haben. Aus terminlichen Gründen
werde ich zwar nicht an allen Veranstaltungen teilnehmen können, aber wenn
ich es einrichten kann, bin ich gerne bei dem einen oder anderen Fest dabei.
Abschließend möchte ich Ihnen versichern, dass ich alles in meiner Möglichkeit
stehende tun werde, damit der Feuerwehr, neben der selbst erarbeiteten ge -
sellschaftlichen Anerkennung, auch die finanziellen Mittel zukommen, um der
Bevölkerung stets das erforderliche Maß an Sicherheit gewähren zu können.
Johann Tschürtz Das, was Sie dazu beitragen können, tun Sie mit Ihrem Engagement auf beein-
Landeshauptmann-Stellvertreter druckende Weise. Als Verantwortlicher der Landespolitik darf ich jedenfalls zu -
& sagen, dass ich mich nach Kräften dafür einsetzen werde, damit die Feuerwehr
Feuerwehrreferent im Burgenland der Zukunft positiv entgegen sehen kann.
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