Wie viele Lehrgänge mit wie vielen Teilnehmern haben bis jetzt im heurigen Jahr an der LFS stattgefunden?

Vom 01.01.-13.03.2020 wurden 49 Lehrgänge mit 1.780 Teilnehmern und ein BSB-Seminar der Brandverhütungsstelle mit 22 Teilnehmern durchgeführt.

 

Wie viele Lehrgangsteilnehmer erhielten wegen Corona eine Absage?

Zuerst: Sämtliche Absagen erfolgten natürlich unter Beachtung der Weisungen unserer Bundesregierung in Koordination mit allen Landesfeuerwehrschulen.

Es wurden 81 Lehrgänge mit 2.218 Teilnehmern (und zusätzlichen 357 Teilnehmern in der Warteliste) Corona-bedingt abgesagt. Dies sind also insgesamt 2.575 Teilnehmer, welche in den nächsten Monaten und Jahren ihre Ausbildung nachholen werden.

Davon waren die meisten Teilnehmer bei Truppmannausbildung-Teil2-Lehrgängen (TE1, BDS, FU), bei Truppführer-Lehrgängen (AS1+2, AS2, TRFA) und beim ABIDF-Lehrgang gemeldet. Zusätzlich waren auch hunderte Leute bei den Rechtsmodulen zum Feuerwehrgesetz gemeldet.

 

Was bedeuten die aktuellen Weisungen der Bunderegierung und die Öffnung der Betriebe für die Landesfeuerwehrschule?

Nach den aktuellen Weisungen unserer Regierung wird im Mai und Juni ein eingeschränkter Betrieb unserer Wirtschaftsbetriebe, aber auch an unseren Schulen und Kindergärten gestartet. Die Arbeitswelt fährt aktuell wieder hoch. Durch den Schichtbetrieb, ab Mai in Volksschulen und AHS-Unterstufen sowie ab Juni in Höheren Schulen, wird die Betreuung der Kinder an den freien Tagen aber weiterhin die Eltern stark belasten. Zusätzlich werden etliche Beschränkungen des Reiseverkehrs voraussichtlich noch länger bestehen bleiben.

Zu erwarten ist, dass nach der langen Arbeitspause unsere Betriebe kaum Urlaube gewähren werden. Und ob eine Steigerung der Ansteckungsrate nicht doch noch alles über den Haufen wirft, ist auch noch offen.

Dies sind insgesamt nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen reibungslosen Betrieb der Landesfeuerwehrschule.

Dass unsere Feuerwehren ab Mai mit bis zu fünf Mitgliedern Übungen im Freien abhalten dürfen (soll noch auf Gruppenstärke ausgeweitet werden), macht zumindest einen kleinen Ausbildungsbetrieb möglich. Dies gilt natürlich auch für die Feuerwehrjugend.

 

Gibt es Alternativen zum herkömmlichen Lehrgangsbetrieb, welche zur Entspannung beitragen könnten?

Ja, sicher!

Die Ausbilder der Landesfeuerwehrschule entwickeln zur Zeit gemeinsam mit dem Referat Ausbildung und der Projektsteuergruppe des Landesfeuerwehrverbandes ein eLearning-System als Ergänzung bzw. Alternative zu den bisherigen Lehrgängen, welche ausschließlich mit Anwesenheitspflicht funktionierten.

Dabei ist zu beachten, dass zeit- und ortunabhängiges Lernen, vor allem theoretischer Inhalte, die Ausbildung flexibilisiert und dazu führt, dass die Präsenzzeit an der Landesfeuerwehrschule vermehrt der praktischen Ausbildung gewidmet werden kann.

 

Wie konkret kann dieses e-Angebot aussehen?

Es soll künftig 3 Arten von Lehrgängen geben:

  • Präsenz-Lehrgänge (p)
  • e-Learning-Lehrgänge (e)
  • Präsenz-Lehrgänge mit e-Learning-Anteil (pe)

Teilnehmern an (e) und (pe) – Lehrgängen wird nach der Anmeldung in syBOS ein Zugangscode zu einer neuen Bildungsplattform zugewiesen. Via Internet kann online eingestiegen und an den angebotenen Ausbildungen teilgenommen werden. Genauere Erläuterungen und Weisungen werden in den nächsten Wochen ergehen.

Die Landesfeuerwehrschulen arbeiten dabei österreichweit zusammen. Bereits fertige Produkte werden zur gemeinsamen Anwendung freigegeben. Die Ausbilderfortbildung hin zum Online-Trainer mit den neuen Rollen als Lernbegleiter, Trainer und Coach verlangt viel Engagement und ist bereits voll angelaufen.

 

Wann wird der Lehrgangsbetrieb der Landesfeuerwehrschule wieder hochgefahren?

  • Ein Pilotversuch des TE1-Präsenz-Lehrganges mit e-Learning-Anteil (pe) wird voraussichtlich bereits im Juni / Juli angeboten.
  • Ebenfalls sollen noch vor Sommer zu einigen Themen, vor allem zum Bgld. Feuerwehrgesetz 2019, eLearning-Lehrgänge (e) angeboten werden.

Das Wiederhochfahren des praktischen Lehrgangsbetriebes direkt an der Landesfeuerwehrschule ist aktuell mit 24. August 2020 geplant.

Dies muss aber unter Einhaltung von Sicherheitsstandards, wie Mindestabständen in Lehrsälen und Fahrzeugen, Maskentragen, Desinfizieren etc. erfolgen. Aus heutiger Sicht scheinen all diese Behinderungen in Realität nur Lehrgänge mit maximal 50 % der bisherigen Teilnehmerzahlen zu erlauben. Das bedeutet wiederum, dass auch der Lehrgangsbetrieb im Herbst zur Entlastung der angespannten Situation nur wenig beiträgt.